Heute ist Freitag.
Fischtag!
Wer das kennt, weiß was das bedeutet.
Egal worauf die Sinne stehen, Fisch muß her.
Was bietet sich da besser an, als in der hiesigen Anzeigenzeitung zu blättern.
Überall sticht einem ins Auge:
"Kolles Fischpfanne in Lemkenhafen."
DA muß man hin.
DA muß man gewesen sein.
DA isst man gut Fisch.
Ich kenne diese Lokalität von früher.
Es war nie mein Ding, aber wenn eine Bayerin DA hin will, warum nicht?
Parkplatz ist vor der Tür, wenn belegt, etwa 150 meter weiter ein riesengroßer.
Auch für Wohnmobile vorgesehen.
Vor dem Restaurant kann man auch, geschützt durch Glaswände, gut sitzen.
Ich persönlich mag das nicht.
Wenn ich essen möchte, möchte ich an einem vernünftigen Tisch sitzen.
Diese sind, sehr ordentlich aufgestellt , im Inneren zu finden.
Kinder und Hunde stellen kein Problem dar.
Es war leer als wir eintraten.
Natürlich, denn wer geht um 16 Uhr Mittag essen?
Das schöne an diesem Restaurant ist, das es eine offene Küche ist und man der Zubereitung zusehen kann.
In allem sehr sauber und ordentlich.
Gehen wir gleich zu den Toiletten vorher.
SEHR sauber, Wickelraum und Behindertentoilette.
Der Service zwei sehr freundliche Herren.
Auf den Tischen irgendein maritimes Nippesstück.
Das war es.
Die Karte gereicht bekommen.
Trinken war angesagt.
Das das Königs Pilsener nicht den Geschmack meiner Partnerin traf, dafür kann keiner.
Bayerisches Bier ist halt anders.
0,5 liter zu 4,10€
Das Gesicht meiner Partnerin sprach Bände.
Bestellung:
Pfannfisch für Madame.
Ich kenne ihn in der Pfanne serviert mit Senfsauce.
Hier kam ein Stück Fisch (Dorsch) auf dem Teller plus Senfsauce und Bratkartoffeln extra.
War auch in Ordnung so.
13,50€
Für mich:
Lemkenhafener Fischplatte.
3 Stück Fisch( Dorsch, Lachs, Seelachs) etwas angemachten Thunfisch, etwas Sauce und Bratkartoffeln.
13,50€
Menge war ausreichend.
Präsentation auch.
Also, alles paletti!
???????
Oder nicht?
Fangen wir mal beim öffentlichen Zubereiten der Speisen für uns und die anderen Gäste an.
Mich störte z.B. das da nicht ein Koch oder Köchin stand, sondern im Laufe der Stunde alle, die da irgendwie beschäftigt waren, einschl. des Services, immer in den Töpfen und Pfannen etwas zubereiteten, die Teller füllte und dann servierte.
Es ging aber alles sehr ordentlich und sauber zu.
Nur waren das alles Köche das das zubereiten so nahtlos übergeben werden konnte?
Ich fing es auch als erheiternd auf, das alle sich beim kochen immer etwas in den Mund steckten.
Das Essen selbst.
Von der Qualität ohne Zweifel, nur vom Geschmack gleich NULL.
Es fehlte alles und jedes an Geschmack.
Sogar Salz an den Bratkartoffeln.
Egal was man aß, es war kein Unterschied an den einzelnen Komponenten fest zu stellen.
Da ich auch nirgends Salz oder Pfeffer sah, ich aber auch nicht fragen wollte, nahmen wir es eben so hin.
Im übrigen, Senfsauce hat was mit Senf zu tun. Versuchen Sie es doch einfach mal mit etwas Dijon Senf. Sie werden es nicht glauben wie Ihre Sauce ihrem Namen gerecht wird.
Wir waren freundlich.
Der Service war nett.
Wir haben alles aufgegessen.
Wir haben bezahlt.
Wie kann man nur, aus vernünftigen Zutaten, so etwas geschmackloses fertig bringen.
Jedes Lebensmittel hat einen Eigengeschmack, und den hervor zu bringen oder zu verstärken, DAS nennt man kochen.
Draußen sagte meine Partnerin als erstes zu mir:
"Da gemma nimma hin"
Muß ich jetzt noch etwas zur Beurteilung sagen?
Die Übernachtung wurde in diesem Gasthaus vorgesehen.
Das Navi glühte, um uns zum Ziel zu bringen.
Die Adresse ist nicht so einfach interpretierbar.
Marktheidenfeld, Triefenstein, Homburg, und dazu noch zwei mal Rösser.
Nebenbei bemerkt, aber auch dann noch.
Enge Straßen, verwinkelt, und blind nur dem Navi vertrauen, sie kommen schon hin.
Parkplatz neben dem Haus und vielleicht ?? gegenüber. (Kindergartengelände)
Die Öffnungszeiten werden peinlichst genau eingehalten.
Auch das Telefon bringt nur bedingt jemand dazu, zu öffnen.
Innen rechts eine hochmoderne Rezeption.
Ein wunderschönes Treppenhaus. Modern.
Nur leider kein Fahrstuhl.
Unser Zimmer im 2. Stock war auch schon innerhalb der Modernisierungswelle gewesen.
Ohne jeden Tadel.
Dagegen links die Gaststube noch im Charme der 50er Jahre.
Dunkles Holz, bieder und nicht unbedingt der Knaller.
Aber, alles braucht eben seine Zeit. Wird schon. Eine Beeinträchtigung durch irgendwelche Baumaßnahmen fand nicht statt.
Hinter der Rezeption die Toiletten. Noch im Urzustand, aber sauber.
Die Wirtin, anfangs, durchaus freundlich, was sich im Laufe des Abends, bei dem Eintreffen heimischer Gäste merklich änderte.
Nun, gut, wir wollten ja auch keine Freundschaft auf Lebenszeit schließen.
Immerhin haben wir beschlossen, unsere nächste Übernachtung einige Kilometer weiter zu buchen.
Doch nun zum Essen.
Rumpsteak zu 15,50€
Putensteak zu 12,50€
Hier waren die Preise das einzige was stimmte.
Ich kann mich nicht mehr an Einzelheiten erinnern, aber auch das zeigt, das es nur Durchschnitt war und keinerlei Wiederholungswunsch aufkam.
Morgens das Frühstück wurde von der Chefin abgefragt und auf einem Teller serviert.
Wie immer, Brötchen, Wurst, Eier und Käse, wie in Durchgangsquartieren gewohnt.
Ich denke mal, da wir die einzigen Übernachtungsgäste waren, war man froh, das wieder beschauliche Ruhe in dieses Haus einkehrt.
Wir werden diese Ruhe nie mehr stören.
Versprochen.