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Mittwoch, 8. Mai 2024

"Kerlins Kupferpfanne" in Garding

 



Kerlins Kupferkanne in Garding ist für mich eine Konstitution. 

Da war ich immer und fand jedesmal genau das was ich suchte.

Der Geschmack  war immer etwas anders.

Gut bis sehr gut.

Auch in der Auswahl.

Das die Preise leicht über dem Level lagen, war mir immer egal.

Gutes kostet auch immer etwas mehr,

Dazu kam auch immer der persönliche Kontakt mit den beiden, den ich im Prinzip sehr schätzte.

Ich habe dort auch öfter eine längere Zeit mit Quatschen verbracht.

Nun, dieses Jahr war es wieder klar, das erste Essen mussten wir bei Kerlin zu uns nehmen.

Trinken:

Flenz 0,4l zu 5,00€

Lucies Sinn stand auf Spargelsuppe.

8,00€ SIE sagte, mit vielen Abschnitten, also gut.

Danach gab es bei uns beiden Spargel mit Kartoffeln.

Kartoffel klar.

Spargel in normaler Portionsgrösse.

Qualität auch klar. Der wird hier angebaut.

Nur bei den Beilagen variierten unsere beiden Gerichte.

Lucie bekam Lammsteak zu 29,50€

Und ich Schnitzel zu 28,00€

Von den Portionen, der Menge und auch der Qualität einschl. des Geschmackes braucht man hier nicht zu reden.




Et passt.

Ach fällt mir gerade ein. Spargel kostet hier im Moment das Pfund 2,95€

Also, wir waren, wie immer zufrieden.


Dienstag, 7. Mai 2024

"DE KOHSTALL" in Poppenbüttel

 



De Kohstall in Poppenbüll ist ein Begriff.Jedes mal, wenn ich auf Eiderstedt bin, gehe ich dort mindestens einmal essen.

Warum?

Gute Frage. Erst mal liegt es so immer auf dem Weg wenn ich mal ins innere der Halbinsel fahre, man kann dort gemütlich sitzen. Draussen oder drinnen. Parken kein Problem.  Ruhe und keine Hektik ist angesagt.

Vor allem aber, es gibt den ganzen Tag warmes Essen.

Für mich überall das Hauptkriterium. 12 Uhr Mittags ist mir zu früh und 19 Uhr Abends zu spät.

Bin eben, wie meist, anders als die anderen.

Doch zurück zum Lokal.

Trinken ist angesagt.

Eine sehr nette Dame im Service nahm unsere Wünsche an. Der Chef am Tresen und die Ehefrau in der Küche.

Eine wundervolle Konstellation.

Krombacher ist hier angesagt.

0,3 l zu 3,80€

0,4 l zu 4,80€

Korn 0,2 zu 2,50€

Lucie wollte heute vorher eine Suppe.

Warum dieses, weiss der Henker.

Na gut. Rinderbouillon zu 5,30€

Hier kann man sicher sein, das es eine Bouillon ist und kein Tütenprodukt.

Ihr hat es geschmeckt. Ich habe zugesehen.

Dann kam ihr bestelltes Hacksteak.

Dazu muss man sagen, dass manche Gerichte als „Knecht“ und manche Portionen als „Bauer“ gekennzeichnet sind.

Hier war es eine Knecht, also kleinere Portion.

Als sie die Portion sah, wusste ich, Warum „habe ich Suppe gegessen?“ 

Da musste sie nun durch. Aber meine Frau ist in dieser Hinsicht tapfer und ein Kämpfer.

Bilder finde ich leider nicht. Gemacht habe ich aber welche.

Auf jeden Fall eine Riesenportion, schmackhaft zum Preise von 17,40€

Bei mir das gleiche. 

Lammrollbraten zu 24,30€

Da ich hier meist etwas vom Lamm esse, sagt das wohl schon etwas über den Geschmack aus.

Bohnen und Kartoffeln waren natürlich obligatorisch.




Dieses Haus ist noch aus der alten Schule.

Solide, ohne SchnickSchnack.

Wünsche kann man äussern.

Werden auch erfüllt.

Sollte ich es noch einmal nach Eiderstedt schaffen, hier ist mein Erscheinen  gesichert.

Sonntag, 5. Mai 2024

"Kirchspielkrug" in Welt




Essen ist wichtig.

Essen ist gesund.

Essen macht gute Laune.

Essen machte, schon immer, einen wesentlichen Teil meiner Urlaube, aber auch meines Lebens, aus.

Man sieht es mir an!!!!!

Nun hier im Urlaub auf Eiderstedt, mit Lucie, die auch gern viel von Lebensmitteln hält, ist es nicht anders.

Ich habe hier viel Zeit meines Lebens zugebracht. Darum kann ich mir auch Experimente ersparen.

Wenn man gut bürgerlich, mit Appetit, und auch noch preiswert essen möchte, fährt man nach Welt in den Kirchspielkrug.

In dem kleinen Dorf, in einer S-Kurve liegt das Haus. Gegenüber ist ein großer Parkplatz. Meist kann man aber, (Behinderte) direkt vor dem Haus parken.

Behindertengerecht ist das Haus allemal. Platz in den Räumen auch. Toiletten sind ebenerdig. 

Den Service macht meist die Chefin.

Alte Schule.

Sieht man schon an der Ausgestaltung des Raumes und der Eindeckung.

Solide, altbürgerlich, Wohlfühlatmosphäre, freundlich.

Dementsprechend auch immer die Gäste.

Die Karte, wie überall, ein Angebot an dem was heut zu Tage  üblich ist.

Biermarke ist „Holsten“

Getränkefrage, leider, wenn man noch AM Tisch steht und versucht seinen Stuhl zu rücken.

Eine Unart, die ich hasse. Am liebsten ginge ich dann wieder raus.

Aber ist eben leider so eingebürgert, das niemand es noch bemerkt. 

Also, dann eben:

Getränke: 2 Bier, je 0,4l zu  4,60€  (0,3 l = 3,80€)

Auf diese Preise hat sich die Gastronomie eingeschossen.

Auf den Tischen zwar immer noch die Glasstreuer mit nebulösem Inhalt, aber das ist hier in dieser Gegend eigentlich immer noch Standard.

Ich habe die Hoffnung trotzdem noch nicht aufgegeben, dass auch die Wirte einmal merken, das der Staub der Jahrhunderte in ihren Gläsern nichts mit dem Gewürz Pfeffer zu tun hat. Erleben werde ich es wahrscheinlich nicht mehr, denn das Gefühl für Essen und Geschmack ist sowieso völlig im Arsch bei den Deutschen.

Doch weiter zur Bestellung.

Lucie entschied sich für Sauerfleisch. (Weiß der Henker, warum) Kosten: 10,70€

2 Scheiben Fleisch und Bratkartoffeln. Hier kommt es auf den Geschmack an. Denn das meiste Sauerfleisch hier in dieser Gegend ist Hausgemacht. Dieser war, nach Lucies Aussage gut.




Ach ja noch etwas. Da gibt es so etwas was ich auch nicht unter die Birne bekomme. 

Das „fressen“ vom Teller des anderen. Warum bestellt man denn nicht gleich einen Trog? Da könnten alle drum rum sitzen und gemeinschaftlich mantschen? Es sind, mit Sicherheit,  die gleichen Menschen, die auf der Strasse laufen, einen Plastikbecher in der Hand haben und daraus etwas schlürfen was sie Kaffee nennen. 

Die Art des Essens hat auch was mit Kultur zu tun. Scheinbar nähern wir uns wieder der Zeit als Tiere und Menschen im gleichen Raum lebten und schliefen.

Aus diesem Grunde kann ich auch nie sagen wie das Essen von Lucie war.

Doch weiter zu mir.

Ich hatte den Vogel abgeschossen.

Ochsenbäckchen mit frittierten Kartoffelkugeln und Fingermöhrchen.

Fleisch war ein Gedicht. Möhren zart und in einer Menge, das wäre bald ein eigenständiges Essen gewesen. 




Das beste war aber die Sauce. Auch das sie zum nach schöpfen in einer extra Sauciere war, ist heutzutage schon einen Seltenheit. Denn „IN“ ist heute nur Gemantsche auf einem Teller. Ich gesteh, ich habe nach dem essen, noch mit einem Löffel etwas Sauce pur gegessen. Gut reduziert und ohne Fondor oder dieser chemischen Maggibrühe.

Ich war (und bin) begeistert.

Ach ja, Kosten: 21,50€

Noch Fragen?

Nach noch etwas Bier, noch etwas zum nachspülen. Ein paar Whisky (Glen Grant) rundeten das ganze ab. Auch hier der Preis! 0,2l zu 3,00€ 

Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich auch nur mit Whisky zufrieden gewesen.

Die Gesamtrechnung war: 61,00€

Zwei voll gefressene Menschen.

Zwei glückliche Menschen.

Kann ein Abend schöner sein?


"Kirchspielkrug" in Tetenbüll

 



Eiderstedt ist eine Halbinsel im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

15 Jahre war es meine bevorzugte Urlaubsregion.

Jedes Jahr war ich 3-4 Monate dort.

Fast in der Mitte der Insel liegt der Ort Tetenbüll.

Kaum jemand verirrt sich dort hin. Der heutige Mensch liebt den Rummel und die schnelle Currywurst.

Ich eben nicht. 

Aber dafür z.B. die dort ansässige Friesische Schafskäserei. Teuer, aber………

Hier gilt der alte Spruch: Alles was billig ist, taugt nichts. 

Ist auch meine Erfahrung mit Frauen.

Man sollte in dieser Käserei mal guten Käse probieren.

Dann ist da  noch eine alte Kirche.

Ca. 600 Einwohner leben in Tetenbüll.

Viel Kopfsteinpflaster.

Oder aber das „Haus Peters“. 

Ein uraltes Haus aus dem Jahre 1760.

Dann war es ein Kaufmannsladen, seit ca. 1820. Der bestand bis 1924.

Nun ist es ein Museum.

Eintritt  frei und zu besichtigen.

Und es gibt auch noch ein Gasthaus.

Den „Kirchspielkrug Tetenbüll“

Und auch der besteht nun schon seit ca. 150 Jahren.

Also es lohnte sich, auch einmal etwas abseits vom SchickiMickiRummel in SPO sich um zu sehen.

Doch treten wir einfach mal in das Gasthaus ein.

Flur, rechts die Gaststube.

5 Tische mit Stühle.

Eine Theke wie man sie von früher her kennt.

Ein Wirt, der eigentlich vom Alter nicht ganz passte, aber ansonsten Goldrichtig dort ist.

Vor allem, er strahlte Ruhe aus, viel Ruhe.

Dabei noch nicht einmal nach Friesen Art wortkarg, sondern das Gegenteil.

Dieses zog sich über den gesamten Abend hin.

( Bemerken sollte ich, das ich nicht zum ersten Male dort war. So war es auch schon vor 10 Jahren. )

Man setzt sich hin, wo man möchte.

Und das war es auch.

Niemand fragt einem, schon beim Mantel ausziehen, was man denn trinken möchte.

Rundblick. Alles sauber, alt, aber trotzdem auf der Höhe der Zeit. Was mir persönlich sofort auffiel, war die Videoüberwachungskamera für die Gaststube, versteckt an der Decke über dem Kücheneingang.

Störte nicht. War eben so.

Es lag keine Karte auf dem Tisch.

Der Wirt kam dann nach einem winken.

„Wir würden gern etwas trinken“

„Gern, was denn?“

„Was haben sie denn?“

„Was möchten sie denn?“

„Zwei grosse Biere“

„OK“ 

Das war es denn auch. Die kamen dann auch.

Flenz Pils. Kosten: 0,5 l = 5,00€

„Dann hätten wir auch gerne die Speisenkarte“

„Ich habe keine Karte, aber ich sage Ihnen was ich Ihnen machen kann“

Damit fing er an auf zu zählen.

Alles in Ruhe, mit Zwischenfragen von  mir.

Ofenkartoffel mit vielen Beilagen, Schnitzel, Steaks, usw. ne ganze Latte.

Ich wollte dann Sauerfleisch mit Bratkartoffeln Preis : 17,50€




Lucie wollte, und das war der Hauptgrund überhaupt hierher zu fahren, Mehlbüddel.

Ich kenne es. Ist nicht unbedingt meines.

Eine uralte Eiderstedter Spezialität.

Eier, Mehl, Kartoffeln als Teig kochen, dazu Kassler und Sauerkirschen drüber geschüttet ( mit viel Sauce) 

Preis: 18,50€




No, Problemo.

Der Wirt verschwand in seiner Küche.

Noch einige andere Gäste kamen.

Auch die wurden in der gleichen Art bedient.

Denke, die waren auch nicht zum ersten Male dort.

Nach einer angemessenen und realistischen Pause wurde das Essen serviert.

Auf meinem Teller Sauerfleisch. Leider sehr wenig fett.

ER merkte das sofort und erklärte mir, dass er das selber macht und die Menschen heute kein fettes Fleisch mehr möchten. 

Allein, dass das Sauerfleisch keine Fabrikware war, war für mich schon die halbe Miete.

Es schmeckte sehr gut, leicht gewürzt und sehr zart.

Für mich Ollen Haudegen vielleicht etwas zu sanft. Aber der Teller wurde von mir leer gegessen.

Trotzdem ich in meiner Planung gerade etwas abnehmen möchte.

Nun Lucie.

Was soll ICH dazu sagen?

SIE war begeistert.

Auch das leicht geräucherte Stück Kassler wurde ohne Augenaufschlag gegessen.

Das sie im Auto meinte, das ich das vielleicht auch einmal für sie zu Hause machen könnte, war zwar ein Lob für das Haus, aber für mich mit Sicherheit ein „No go“.

Nun ging es ans bezahlen.

Der Wirt kam.

„Keine Kartenzahlung.“

DAS war hart. Denn, da der Urlaub so gut wie zu Ende war, war auch das Bargeld am Ende.

Den Rechnungsblock hatte er in der Hand.

Kurz was aufgeschrieben, unser Geld zusammen gekratzt, in die Hand bekommen, und das war es.




Für uns war es ein gelungener Abend.

Ich war satt.

Lucie war zufrieden.

Der Wirt war froh. 

Was will man eigentlich mehr am letzten Urlaubsabend? 

Mein alter Grundsatz stimmte wieder.

Bleibe beim bewährten „Alten.“

(wer lacht da?)