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Mittwoch, 26. März 2025

GROSSENBRODE, in Großenbrode




Also, Jens und Anja hatten mir versprochen, das nächste mal gehen wir nach Grossenbrode essen.

Ich war noch nie da, obwohl mein Medikamentenlieferant keine 100 meter entfernt davon sein Domizil hat.

Parkplatz war für mich kein Problem, denn Jens nahm mich und meinen Rollator in seiner Nobelkutsche mit und liess mich vor dem Restaurant aussteigen. Ach ja, Lucie auch.

Der Eingang und alles weitere waren behindertengerecht. Auch im Raum selbst genügend Freiraum. 

Empfang durch einen netten, höflichen Mann.

Er war wirklich nett und dem Gast zugewandt.

DAS bestätigten auch beide Damen.

Toll das es so etwas heute noch gibt.

Endlich mal jemand der nicht nur  über die Schulter knirscht: „Was Du wollen?“

Reservierung angenommen und 2 Tische zur Auswahl.

Das Restaurant macht einen gepflegten Eindruck ohne gleich instinktiv zur Geldbörse zu greifen.

Gemütlich und kein Abfütterungssalon.

Nun saßen wir also da.

Lucie erkannte sofort, hier sind wir beide gut aufgehoben. Duckstein vom Fass. Und, der Knüller. Duckstein Weizen. Ich wusste, hier kann nichts mehr schief gehen.

Also: 1 Weizen 0;5 l zu 5,90€ und 1 Rotblond zum gleichen Preis.



Ein Wort dazu. 1 Liter Bier für 11,80€ ist Wahnsinn. Aber hier in der Gegend hat man sich darauf abgesprochen und ist darum normal. Man muss damit leben.

Könnte mir vorstellen, bei niedrigerem Preis würde mancher eines mehr trinken.

Jens bemängelte damals die Toiletten.

Habe ich sofort überprüft und fällte ein anderes Urteil. Sie waren keinesfalls veraltet, sonder eben normal. Nicht aufgepeppt um andere Baustellen zu übertünchen. Viel Platz und sehr sauber. An der Wand ein stündlicher (?)  Reinigungsplan, der auch abgezeichnet war. Findet man sehr selten. Ein Schwachpunkt fand ich, da ich ja nun gehbehindert bin. Öffnet man die Eingangstür zum Toilettenvorraum. Ist sofort dahinter eine tiefe Stufe. Zwar gut kenntlich gemacht, aber wo hält man sich fest? Ich z.B. an der Türfüllung. Das freute die automatisch zugehende Tür. Mich weniger. Irgend ein Fahrzeug unmöglich. Rampe vielleicht? Platz ist da. Das war aber nur eine Kleinigkeit. Alte haben eben immer was zu meckern.

Zur Freude unserer Damen kam der junge Mann um die Bestellung auf zu nehmen.

Lucie, du  bist dran: Holsteiner Sauerfleisch mit Bratkartoffeln, roten Zwiebeln und Remouladensauce. Kosten: 18,90€



Und ich? Nach Jahren wieder einmal: Rumpsteak , 250 Gramm, mit Bratkartoffeln und Kräuterbutter. Zu 27,90€



Man sieht, beide Preise durchaus im Normalbereich. Bei mir stand noch was von Fettrand (ich kenne es garnicht anders) und Lavagrill ( auch das nur Werbung) taugt das Fleisch nichts und ist nicht gut abgehangen, macht dieser Firlefanz auch kein gutes Steak.

Warten wir es also ab.

Unsere  beiden Freunde schreiben selber, darum halte ich mich da raus.

Da wir speisen wollten und nicht auf der Flucht waren, kam das Essen genau richtig.



Lucies Teller sah von meinem Sitzpunkt toll aus, sie sagte auch es wäre gut, aber ICH kenne meine Frau. Sie war zufrieden, das war es aber auch schon. Immerhin war der Teller leer am Ende. Sehen wir das als Qualitätsbeweis an.

Und ich?

Fangen wir mal so an. 

Optisch durchaus appetitanregend. Medium gewünscht, Medium bekommen. 

War restlos zufrieden.

Gesprächsthema am Tisch.

Das Nachreifen des Fleisches in der Zeit vom abheben vom Grill bis zum anschneiden am Tisch. Ist eben ein Problem. Bei mir war es vollkommen in Ordnung. Anja hatte da, bei gleichem Gericht, so ihre Probleme. ( schreibt sie aber selbst) 

Ich machte mir noch Pfeffer und Salz drauf, was aber für mich ganz ok war.

Kräuterbutter im Schälchen. Gott sei Dank. Irgendwas grünes und ( mir empfohlene, gute ) Bratkartoffeln. 

Sagen wir mal so.

ICH kenne gute Bratkartoffeln. Friesen sind Meister darin. Spitzenbratkartoffeln sind Goldgelb gebratene Kartoffelscheiben in denen grobe Zwiebel und Speckwürfel ruhen. 

Sie glänzen.

Wenn die Sonne drauf scheint wird der Raum erhellt und sie schreien: „ Fress mich“

Diese hier waren ok.

Gebratene Kartoffeln. Sind überall so. Aber eben nicht um Horrido zu schreien.

War auch Gesprächsthema dann am Tisch.

So langsam kristallisiert sich heraus.

Der Alte Wastel entwickelt sich zum Meckerer.

Und nun? Gewöhnt Euch dran, er ist bald weg.

Essen vorbei. 

Brodi stand auf der Karte. Hausschnaps mit Kräuter zu 2,00€

Wurde probiert und für gut befunden.

Meine Erfahrung: Hausschnaps ist IMMER gut. Denn er ist das Ergebnis  Tausender Säufer wie ich auch einer bin.

Lucie entschied sich für einen Affogato ( Espresso mit einer Vanilleeiskugel) zu 4,90€ 

Ich glaube, da wäre sie gerne noch bei geblieben. Habe ihr versprochen, wit kommen wieder. Konnte sie überreden.

Für mich danach  noch was klares ( Schlehe) zu 4,00€

Wieder etwas wirklich schönes. Alle diese Weingeister werden in einem Cognac Wärmer serviert. Sieht man heute kaum noch, aber ich kenne es noch aus meiner Zeit als man zu Tische ging und es genoss. Heute nimmt man eben Nahrung zu sich, möglichst aus der Retorte. Jede Zeit ist anders. Ich vermisse MEINE.

Durch das leichte Anwärmen bei einem guten Brand, kommen alle Geschmacks-  und Geruchsnuancen voll zur Geltung.

An dieses Gesöff könnte ich mich festklammern.

Leider sah das Lucie anders.

Jens holte wieder sein Auto.

Ich wurde von allen darin verfrachtet und wir verliessen das Festland Richtung Heimat.

Es war ( wurde) noch ein schöner Abend.

Empfand ICH eben so.


Dienstag, 25. März 2025

Steak & Fisch Hus, Fehmarn



Nun, das Restaurant liegt in meinem Blickfeld wenn ich zu Hause am Fenster sitze.

Immer wieder wollte ich noch einmal dahin essen gehen, es wurde aber nie etwas draus.

Jens und seine Frau schlugen es diesmal vor und ich war natürlich sofort einverstanden. Schon, weil ich dahin, ohne fremdes Auto, mit meinem Ferrari, selber fahren konnte. Ich hasse es, auf andere angewiesen zu sein.

Nun los, ohne Reservierung.

Glück gehabt.

2 Tische waren noch frei. Alles übrige voll.

Und das, ausserhalb der Saison, an einem Montag. !!!!! 

Gutes Zeichen.

Der Eingang, durch den Biergarten, ist etwas holperig, aber sollte für jeden zu schaffen sein.

Einen Tisch haben wir bekommen und sind sehr freundlich, auch in angemessener Zeit, betreut worden.

Freundlich, höflich, dem Gast zugewandt, perfekt.

Tische in dunklem  Holz mit Blümeken, Salz und Pfeffer Mühle. ( Salzmischung zu grob. Nicht für Mühle bestimmt. Nur mal so.) 

Nun sassen  wir da.

Was mir sofort auffiel, störte und auch vielleicht der einzige Minuspunkt war, war die Akustik.

Da der Raum relativ gross ist, hoch auch noch, keinerlei dämpfendes Mobilar beinhaltet, entsteht der Eindruck einer Halle. Zu einem guten Restaurant gehört m.M. nach auch eine gewisse Intimität. Essen gehen ist mehr als Nahrungsaufnahme. Deshalb sind für mich Imbisse auch keine Alternative. Ohne mich da ein zu mischen. Vielleicht an den Fenstern Gardinen? Oder Raumteiler mit Pflanzen? Es muss kein grosser Umbau oder Investition sein. Man sollte mal einen Fachmann fragen. So ist es gut, aber eben nur ein Raum indem man Essen empfängt. Schade eigentlich.

Doch nun zu den leiblichen Genüssen.

Grevensteiner war hier angesagt.

0,5l zu 5,70€ Normaler Preis hier.

Lucie ist in dieser Hinsicht voll auf meiner Seite. Der Service erlaubte sich einen Faux Pas indem er frug: „ Ein kleines oder grosses?“ 

Das wurde aber ganz schnell geklärt. So was, aber auch.

Zuerst wurden  „Zwiebelringe im Backteig“ ( 10,90€) bestellt. Schön aus- und durchgebraten, mit Knobisauce. 

In der Mitte des Tisches für alle .

Lucie erwärmte sich für den Hirschkalbsbraten mit Rosenkohl, Kroketten, Wildsauce und Preiselbeerbirne zu 23,90€




Was ICH so sah, lecker. Da ich hinterher in ein lächelndes Gesicht sah, war es gut und sie zufrieden.

Was bedarf es im Leben mehr als eine zufriedene Frau? 

Ich war eigentlich, schon seit Wochen, auf Matjes eingestellt. Aber Ich will, mein Bauch aber nicht, die „halbe Ente“ auf der Karte war dann doch  Sieger. ( 24,90€) Hinterher waren meine zwei Inneren Seelen im Streit. Warum musste auch immer so viel fressen? sagte die eine. Die andere sagte: Wenn schon kein junges Gemüse mehr, dann wenigstens den Bauch mit anderem vollschlagen. Denn Essen ist das zweitschönste auf der Welt. 

Nun, die halbe Ente war wohltuend gross ( im Vergleich zu anderen Anbietern hier) vor allem gut durchgebraten und nicht trocken! ICH hätte etwas mehr an Gewürzen drauf getan. Angefangen schon beim Salz, über Majoran oder Zucker. Egal, war aber auch so gut. Dazu Rotkohl und ( von mir gewünscht,) Kartoffeln. Die Sauce war gut bis sehr gut. Gott sei Dank in einer Sauciere serviert.



 Zu 95% wurde sie vertilgt.

DAS erforderte dann noch etwas verdauungsförderndes. 

2 Vodka je 0,2cl zu 3,20€ 

Hier würde ich mal die Marke wechseln.

Nun immerhin wartete die Belegschaft verdientermassen auf ihren Feierabend.

Ich weiss nicht, in meinem Leben war ich oft der letzte im Lokal.

Muss wohl zu meinem Wesen passen.

Es war ein schöner Abend ( für mich) 

Vor allem weil Jens mit seiner reizenden Gattin dabei war. Lucie sah es genau so. 

Was will man eigentlich mehr?

Wäre der Raum intimer, könnte ich mir vorstellen dort öfter meinen Träumen nach zu hängen.



Samstag, 8. März 2025

"Holsteiner Hof" Timmendorfer Strand



Es war ein wunderschöner Frühlingstag Anfang März am Timmendorfer Strand.
Die zerstörte Seebrücke ist wieder begehbar.
Der Pavillon auf der anderen Brücke in Betrieb.
Für diese Jahreszeit ungewöhnlich viele Touristen unterwegs.
Lucie in Frühlingsstimmung.
Timmendorf, die Fussgängerzeile immer interessant.
Für Frauen die Geschäfte.
Für mich die Barrierefreie Fahrt über gutes Pflaster.
Nun, auch essen muss man.
Dabei auch eine Toilette.
Holsteiner Hof liegt da günstig,
Vor dem Hotel ein beheizbares Restaurant. 
Ca. 60 Plätze.Kein besserer Imbiss. 
Innen kann man sich auch setzen.
Die Eindeckung ist gleich. 
Der Service ist auch das gleiche.
Endlich wieder Stofftischdecken und richtige Servietten.
Die echten Rosen auf jedem Tisch werden viele zwar nicht bemerken, aber sie zeigten mir, hier bist du erstmal gut aufgehoben.
Auch die wohltuende, ruhige und trotzdem nicht gekünstelte, Atmosphäre fand ich gut.
( Im Vertrauen liebes Hotel. Die Salz- und Pfeffermühlen würde ich mal austauschen.
Funktionstüchtigkeit ist nicht alles.) 
Ansonsten Perfekt!
Alles ohne Stolperfallen.
Eingänge normal !!!!! breit.
Wir entschieden uns für innen.
Ich bin nicht so der Showesser.
Aber ansonsten kann man durch die Rundumverglasung des Anbaus gut die Flanierenden beobachten ( und wird gesehen) 
Innen ein hoher Raum mit einem eigenartigen Charakter. 
Kathedralen ähnlich.
Darüber könnte man streiten, ich empfand es als angenehm.
Auch die Hilfsbereitschaft der männlichen Servicekraft bei der Tischwahl und der anschliessenden Umbettung der alten Wuchtbrumme auf einen Stuhl, war hervorragend. ( Merke: Ein Behinderter möchte unterstützt werden, nicht entmündigt) 
Auf dem Tisch Speisekarten. 
Erster Blick aber.
Wo sind die Toiletten?
Lucie machte sich auf die Suche, ehe etwas bestellt wurde.
Ergebnis: Nicht gut.
Quintessenz: Sollte man aus diesem Grund dieses Restaurant aufsuchen, war es ein Fehlgriff. An der rechten Wand eine Treppe, Tür, Gang, Treppe, Gang usw.
Also für Gehbehinderte KEINE Toilette.
Ich hatte im Laufe des Nachmittags auch keine nötig und war deshalb nicht betroffen.
Aber Achtung!
Der freundliche Service machte sich bemerkbar.
Auch Lucie fand ihn seeehr nett!
( Sah ich an ihren Augen) 
Lucie alkoholfreies Bier ( sie musste fahren und da ist sie eisern) 
König a.frei 0,33l zu 4,40€
Duckstein 0,30l kostet : 5,10€ 
Bestellt wurde dann von uns.
1 Beilagen Salat zu 5,90€
1 Holsteiner Fischteller für mich: 26,90€
1 Kalbsrücken für Lucie : 33,50€
Wartezeit normal aber auch unwichtig.
Wir waren ja nicht auf der Flucht.
Essen kam. Lucies Kalb war schon ein ordentliches Stück. Sah gut aus. War es bestimmt auch. ( So wie sie die Bedienung beim abräumen an sah) Für mich wäre es, beim rüberschauen, etwas zu durch gewesen. 



Aber es war ihr Essen.
Ich nun bekam einen Fischteller wie er hier üblich ist. 3 Sorten Fisch. Bratkartoffeln und Sauce. 




Nun, Fisch gut, in überschaubarer Menge.
Nur, was könnte man da auch falsch machen?
Bratkartoffeln? Gut, aber ich habe schon bessere gegessen. Vermisste das knusprige.
Die Sauce. Sah gut aus, aber das war es auch.
Wie auch im Leben. Das aussehen macht es nie, sondern immer der Inhalt.
Der Salat ok. Das Dressing? Das nächste mal bringe ich ihnen mal was selbst gemachtes mit.



Meckern? Nöö.
Alles paletti.
Nur……….. irgendwo, irgendwie sollte man mal die Phantasie des Kochs oder seine Geschmacksnerven aktivieren.
Zum Abschluss kam für mich noch ne Linie an den Tisch. Kosten: 4,40€
Und Lucie einen doppelten Espresso.
Kosten: 5,10€
Fazit:
Sehr angenehmer Aufenthalt.
Ambiente Geschmackssache. 
Service hervorragend, nicht aufdringlich aber aufmerksam.
Essen ? Im Prinzip keine Klagen, aber auch keine Jubelschreie. In Relation zum Preis noch viel Luft nach oben.
Sagen wir mal so:
Empfehlenswert im Normalfall.