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Samstag, 30. Juli 2022

Es hat nicht sollen sein


Nun, heute wollte ich mal nicht kochen. Dazu stand auf meiner Agenda schon lange ein Restaurant was mich neugierig machte. Da ich gern, bei allem, immer gern was neues probiere und Arabische Küche ich nur aus meiner Jugendzeit kenne, stand schon lange fest, heute gehen wir ins SINO.

„Arabische Speziaitäten“

Vorab:

In der Ansage großes Kino, im Endeffekt……. na ja, sagen wir mal,,,,, gut, aber ICH brauche das nicht noch einmal.

Fronten geklärt? Erklärung folgt.

Das Restaurant ist nicht weit von meiner Wohnung, aber mit dem Rolator war ich doch froh angekommen zu sein.

Tisch war um 17,00 Uhr im Innenraum bestellt. 

Dazu muss ich sagen, trotz Wärme, ich esse nur im Notfall im Freien. Hier zeigt sich schon, das alles was ich nun schreibe rein subjekiv ist und keine Allgemein Gültigkeit haben sollte. Denn hätte ICH  recht, wäre das Restaurant gegen 18,00 Uhr nicht so gefüllt gewesen. So aber gebe ich hier nur meine ureigenste Meinung wieder.

Fangen wir mal mit den Örtlichkeiten an.

Wie gesagt, ich war froh, angekommen zu sein.

Eine große, direkt an einer Ampel-Kreuzung gelegene, Terrasse erwartete uns. Eigentlich sehr nett eingerichtet, wenn da nicht die zwei Zugänge (Treppen) mit  jeweils 4 bzw.5 großen Stufen wären. Davon war eine ohne Geländer.

Also per se nicht für Rollstuhlfahrer oder schwer gehbehinderte ausgelegt. Es hilft auch niemand.

Für mich war das nun zwar kein unüberwindliches Hindernis, zumal Lucie den Rolator die Treppe hoch wuchtete,(Danke noch mal) aber das erste Manko fing schon an.

Innen, der erste Eindruck war sehr gut.

Zwar alles in dunklem Holz gehalten, (kenne ich noch aus Bayern) aber nicht billig, sondern gediegen. Die Polsterung auf den Sitzgelegenheiten in Leder und alles machte einen gepflegten Eindruck. Allgemein, alles sehr dunkel. Fangen wir gleich mit dem wichtigsten für mich an.

Die Toiletten. Die dagegen waren nicht die gleiche Liga. Das oberste Drittel aller Räume sehr dunkel getönt und überall eine Funzel von vielleicht 15 Watt als Beleuchtung. Dachte sofort an „Die Grünen“ : Strom sparen. Vielleicht sollte das wenige Licht aber auch verbergen, das die Toiletten, zwar sauber !!!, doch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatten. Sie verwischten den guten Eindruck den das Interieur des Restaurants vermittelt hatte.

Unser Tisch war eingedeckt. 

Oder? Es lag ein Kunststoffset und Messer und Gabel da. Ein kleines dunkles Glas mit einer nicht brennenden Kerze. Kein Gewürz oder sonstiges.(Was ich im Nachhinein sehr bedauerte) Oh doch, eine kleine Papierserviette aus der großen Packung von Discounter war noch da. Sollte ich lieblos sagen?

Ein Herr (Wirt?) bemühte sich freundlich um uns.

Er brachte eine Karte. In jeder Hinsicht: Karte. Ein großes Blatt Kartonpapier. In Folie eingeschweißt mit den jeweiligen Gerichten. Was mir sofort auffiel. Keine Arabischen Köstlichkeiten und keinerlei Dessert. Ansonsten zwar Auswahl genug. Nur bei näherem Hinsehen erinnerte mich das an China oder Asia Restaurants bei denen aus 5 Grundgerichten, 30 Hauptgerichte im Baukastenprinzip, erstellt werden.

Es fehlte so manches, z.B., Beilagen sind was?

Die Getränke waren auf einem extra Blatt (halbe DIN A4 Seite) Auch überschaubar.

Warsteiner und König Ludwig Bier.

Die Preise der Gerichte bewegten sich immer um die 15,00€ (Abgesehen von den Platten für 1,2,4 oder 6 Personen.

Die Biere kamen. Gut gekühlt.

Der von mir bestellte Tsatsiki Salat, in einer Schüssel zu 5,00€ ,plus einem Körbchen mit selbstgebackenem (?) Brot als Vorspeise.

Gleich vorweg. Das Brot war und blieb das beste was aufgetischt wurde.

Der Salat selbst warf Fragen auf. Ist ein Griechischer Salat eigentlich typisch Arabisch? Wenn ja, sollte man ihn vielleicht mal etwas verfeinern. Oder sich doch in Griechenland kundig machen.

Die Hauptgerichte (Siehe Bilder) waren: Kalb- bzw. Rinderhack. Jeweils eine Salatmischung, Fladenbrot, 3 verschiedene Klekse mir irgendwas und Reis bzw. Fritten. 

Und alles auf EINEM Teller.

Mein altes Trauma kam wieder hoch. Der Essig lief in den Reis. Ist es denn zu viel verlangt, wenigstens den Salat in einer extra Schüssel zu servieren? Ich bezahle gern 0,10€ mehr für das Spülen der zusätzlichen Schüssel.

Im einzelnen: Das Hack, na ja. Ich hätte mehr gewürzt. Lucie fand es gut. Aber mit dem Essig vom Salat war es durchaus essbar.

Der Salat hatte meiner Meinung nach nur einen normalen Essig als Basis. Lucie meinte, da wären auch noch Kräuter drin gewesen. Ich habe keine gefunden oder geschmeckt. Auf jeden Fall war er sauer. Jawohl, und wie. Lucies Reis war, sagte sie, eine Wucht. Zwei verschiedene Sorten. Sie konnte sich nicht davon trennen. Meine Fritten dagegen? Für mich….. ich habe sie gegessen. Das „irgendwas“ war Mayonnaise, und was anderes. Aber auf der gleichen Grundlage. Gab mir die Möglichkeit die Fritten etwas geschmeidiger zu machen. Und das Hack? Na, eben Hack.

Wo war eigentlich die Wunder- und Gewürzwelt Arabiens geblieben? 

Arabien lebt von Gewürzen und Gerüchen.

Ich habe alles vermisst.

Auch bei meiner Frage nach etwas Gebäck oder irgend einer Nachspeise konnte man mir nichts anbieten.

Wobei gerade Arabisches Gebäck zu den Köstlichkeiten dieser Erde zählt.

Kein Likör oder Arabischen Mocca, Fehlanzeige.

Stattdessen gab es Ouzo und Wodka plus einem Espresso.

Na, das konnte ich auch in jedem anderen Restaurant ordern und bekommen.

Es kam auch während des Essens keine Nachfrage, trotz halbvollem Restaurant, über unser Wohlergehen, Wünsche oder Klagen.

Wenn ich so nachdenke, WAS war überhaupt Arabisch. WAS waren denn die Spezialitäten die auf dem Flyer stehen? Das meiste war Griechisch , Russisch oder Deutsch.

Schade, ein Traum von mir zerplatzte.

Auch die zwei Griechischen Ouzos aufs Haus brachten mir nichts. Ich brauche nichts umsonst. Was ich will kaufe ich mir.

Da die Rechnungssumme uns dann nur mündlich mitgeteilt wurde, ohne Rechnung, passte irgendwie/wo alles zu allem.

Dabei war das Potenzial da.

Touristen in jeder Zahl. Bereit Geld aus zu geben und auch mal etwas neues zu probieren.

Dabei bietet sich die Küche geradezu an um dem Deutschen lieblosen Einheitsbei mal zu zeigen was man in der Welt isst, und WIE!

Es hat nicht sollen sein.









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