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Dienstag, 30. September 2014

Restaurant - Kritik (6)


Ambiente.

Schon mal erwähnt, aber trotzdem sehr wichtig.
Nicht nur der Moment wo man  seiner grossen Liebe  zum ersten male persönlich gegenüber steht, sonder auch der erste Besuch in einem Restaurant, ist für alles was kommt, entscheidend.

" urig" 
Das ist so ein Wort.
Genau wie " grün" oder " naturbelassen " 
Hinter dem Wort " grün"  zu sein, verbirgt sich meist Faulheit. Man sollte vielen Menschen mal sagen:
                         " Naturbelassen" heisst nicht " Verkommenlassen" 
Aber beides hat als Grundlage: Dreck.

 Ganz nah kommt an diese Begriffe auch das Wort " urig " heran.
Der ganze unabgestaubte Mist der Jahrhunderte der in manchen Gaststätten rum hängt und liegt ( z.B. die an der Decke hängenden Girlanden von Kaisers Geburtstag mit dem Staub der Bombennächte)  die fehlende Tischdecke, das plumpe, unhöfliche Benehmen, die von Nikotin vergilbten Wände und Gardinen, werden immer als " urig " hingestellt.
Leute das ist und bleibt Dreck ! !!!!!!!
Manche Gaststätte hat ihren letzten Wandanstrich noch im 3. Reich bekommen.
Ein Glück denke ich manchmal, das mir der Blick in die Küche ( aus guten Gründen ) verschlossen bleibt.
Ich frage mich sehr oft.
Alles wird kontrolliert. Warum eigentlich nicht das wichtigste?
Die Lebensmittel in den Gaststätten, deren Zubereitung und die Stätte wo es geschieht ? 
Vielleicht findet man in mancher Tiefkühltruhe noch etwas lange vermisstes aus vergangenen Tagen.
Das wäre dann ein " uriges " Gericht.

Auch die Möblierung gehört zum Ambiente. 
Mancher Stuhl, der durchaus neu bzw. modern ist, zwar gut aussieht, ist nur dazu konzipiert worden, das der Gast möglichst schnell das Weite sucht.
Wenn mir der Asch weh tut, kann ich mich nicht wohlfühlen und bleibe auch nicht lange.

Die Beleuchtung ist ein weites Feld.
Ich denke immer, das manche Wirte bewusst ihr Essen hinter dieser schummrigen Beleuchtung verbergen.
 Vor allem wenn es eine 10 Watt Glüh-Birne ist, verdeckt mit einem Stoffschirm den die Grossmutter noch bestickt hat, tief über dem Tisch. 
Das schärfste passiert mir öfter, das dann das Licht über den nicht besetzten Tischen ausgemacht wird.
Mir macht das nichts aus.
 Ich habe zwar keinen Blindenhund, aber meiner findet den Weg nach draussen auch noch immer.
Leute: Licht schafft Freude, Fröhlichkeit und Leichtigkeit.
Wenn ihr nichts zu verstecken habt, macht das Licht an.

Aber gleich daran im Anschluss meine Bitte: Dafür die im Hintergrund laufenden Synkopen und unmusikalischen  Schreier, bitte etwas leiser.
Es kann einzelne, aber besonders Paare und Gruppen in ihren Unterhaltungen stark stören wenn der Gröhlemeier immer wieder fragt: " Wann ist ein Mann, ein Mann"  
Langsam glaube ich, er möchte auch gerne mal einer sein .

Tischmusik hat nichts mit diesen hirnlosen, sich immer wiederholenden Basssolis zu tun.

Und wie schon einmal erwähnt.
Die Kleidung des Personals.
Auch das ist ein Kriterium.
Die Servicekraft, die trotz ihrer Rubensfigur hautenge Jeans trägt, ( so das man zwar nicht die Farbe aber immerhin den Schnitt ihres Tangas erkennen kann) und immer noch meint mit Eigengrösse  46 die Kleidergrösse 40 tragen zu können, hebt nicht den Appetit  der anwesenden weiblichen Gäste.
 Im Gegenteil. 
Man hat sie immer als stete Warnung vor dem Gesicht. 
Gut, ich gebe zu. Für mich hat das immensen Unterhaltungswert und verkürzt mir die Wartezeit.
Passt vor allem gut zu meiner Schweinshaxe die ich vielleicht gerade esse.

Wie wohltuend ist doch eine Serviceschürze. ( wenigstens so lange wie die Finger von der Küchenarbeit nicht daran abgewischt wurden.)  
Und, sie verdeckt auch manches.

All das hat was mit Wohlfühlen zu tun.


( Fortsetzung folgt ) 

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