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Samstag, 17. Mai 2014

Liebe Gastwirte ( Teil 1)


Alle die mich kennen, grinsen jetzt.
Ich habe da so einen kleinen Tick ( in den Augen manch anderer, nicht nur einen) 
Es nervt mich ungemein, wenn ich auf den Restauranttischen Salz und Pfefferstreuer stehen sehe.
Allein diese beiden antiken Accessoires, vielleicht noch neben den Totenlichtern aus der 100 Stck. Packung, übrig vom Stövchen, nebst einer Aldi Papierserviette, verdirbt mir den Appetit ehe ich was bestellt habe.

Der Salzstreuer, wenn Salz drin ist!! ,  dann vielleicht noch mit  Grünspan an den zugeklebten  Löchern, ist so etwas von unappetitlich. Ttsssst.
Auch die früher üblichen Zahnstocher, zum aufpicken der Löcher kommen langsam aus der Mode.  
Daneben der Streuer mit dem Staub der Jahrhunderte oder der Asche der Grossmutter, nebst den Plastikblümchen, das  macht mir so richtig Lust auf Essen.

Liebe Wirte. 
Betretet Ihr Euer Lokal nie?
Oder soll ich davon ausgehen, das es in der Küche genau so aussieht?

Wenn man schon Kerzen auf einen Tisch stellt ( Frauen finden das zwar romantisch, ich dagegen werde an den Tag Salz und Pfefferstreuererinnert wenn diese Dinger neben mir mal an der Totenbahre stehen) so bitte doch nicht diese Dinger die für den Friedhof gedacht sind. Es gibt auch  schöne Kerzen und Ständer.

Papierservietten. O. K. wenn schon das Überleben des Restaurants von der Waschmaschine  ( für Stoffservietten ) abhängt, dann bitte aber auch Servietten die diesen Namen verdienen.

Eines muss ich natürlich Ihnen zugestehen. Chinesische Plastikblümeken haben eine unerschöpfliche Lebensdauer. Wenn sie grau werden, ist Haarspray ein exzellentes Mittel um diese Dinger wieder mit Glanz zu versehen. Dann können sie sogar mit in die Erbmasse gegeben werden.

Doch zu meinem Tick.
Warum keine Mühlen?
Sie kosten kaum was und man bekommt sie als Einmalmühlen in jedem Schuppen.

Salz.
Nicht das gereinigte Streusalz aus dem letzten Winter ( 1 Zentner zu 5,00€ ) sondern vielleicht mal etwas anderes? Sie können mir glauben, es schmeckt anders!
Was glauben Sie, wie eine Pasta aussieht, wenn man einige Körner schwarzes Hawaisalz darüber macht?

Pfeffer genau so.
Pfeffer ist ein Geschmacksträger, und frisch gemahlen auf ein Essen macht auch den geschmacklosensten Mist noch attraktiv.
Etwas Tellicherrypfeffer über das Essen und schon haben sie einen Geruch der den Appetit anregt und jeder meint Sie hätten Ihre Nudeln aus der grossen Tüte selbst gemacht.

Wohlgemerkt, alles kostet Sie kaum einen Pfennig.
Nur mal darüber nachdenken, wie kann ich meinem Gästen etwas gutes tun. ( und meinen Ruf und Umsatz erhöhen ) 

Alles trifft natürlich nur dann zu, wenn Sie zufriedene Gäste wollen.
Oder ist Ihre Küche so perfekt ist, das sie alle Geschmäcker abdeckt?
Sie sind doch mit Sicherheit nicht so von sich eingenommen das Sie glauben das man nie nachwürzen muss?

Es kann aber auch sein, das Sie denken; Fress, was ich dir vorsetze und mach schnell den Platz für den nächsten Gast frei.
Dann natürlich vergessen Sie alles was ich schrieb.

Ich persönlich habe meinen Kampf und den Glauben an einen guten Gastwirt noch nicht aufgegeben.
Es ist für mich die halbe Miete wenn ich sehe:
Eine richtige Kerze in einem Ständer.
Eine Stoffserviette.
Zwei Mühlen.
Dann denke ich, hier bist du gut aufgehoben.
Hier bist Du Gast und bekommst was zu essen.
Abgefüttert werde ich in den Maasenfresstempeln. ( ich war noch nie drin. Was ich von aussen sehe, reicht mir) 

Die Hoffnung stirbt zuletzt.



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