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Mittwoch, 14. Mai 2014

Lörmecke: Sauerland Turm


Bisher habe ich bei meinen Spaziergängen immer  vermieden hier einzukehren.
Ich lege keinen Wert auf Abfütterungstempel hungriger Wanderer die z. T. auch  noch  die Butterbrote aus dem Rucksack holen.
Da aber weit und breit nichts anderes war, habe ich in den sauren Apfel gebissen.

Der Eingang behindertengerecht. Innen, na ja., wie ich es erwartete.
Kühler, sachlicher, relativ großer Raum mit lackierten Holztischen. Immerhin waren die Bänke und auch die Stühle mit Polster bezogen. Steinfußboden und Stützsäulen für den Turm in dem Pflanzen und ausgestopfte  Tiere lagen.
Auf den Tischen ein Blümeken ( immerhin kein Kunststoff) Zuckerstreuer und eine Zeitung mit 4 Blättern . Ach ja. Eine Kerze. ( im Vertrauen, was soll dieser Schnickschnack den man überall vorfindet? Diese Kerze heizt auch keinen Raum  auf). Die Zeitung entpuppte sich als das Speise- und Getränkeangebot. Ehrlich gesagt. Fand ich toll. Ich konnte vergleichen, mir die Zeit vertreiben, in aller Ruhe an den nächsten Besuch denken. Kam meinem ewigen Wunsch nach liegenlassender Speisekarte sehr entgegen. Meine Stimmung  besserte sich zusehends. Als dann auch noch der überaus freundliche ( und auch hübsche und junge Service ) sich nach meinen Wünschen erkundigte ohne mir das Gefühl zu geben; " Hier wirst  du schnell abgefüttert" war ich schon vollends versöhnt. Leise, angenehme Hintergrundmusik ohne das die Fritten vom Teller hüpften.

Am Nebentisch wurde für  eine junge Familie ein extra angefertigter toller Holzstuhl für das Kleinkind herbeigeschafft.
 Vorab, auch für meinen Hund kam der Service mit einem Plastikschälchen und der Frage ob ich was für ihn nachher mitnehmen möchte.
Das war die eine Seite.
Wie sich auf Nachfrage herausstellte, war der Service noch neu im Geschäft. Sie war noch herzlich und hatte noch nicht die professionelle Freundlichkeit an sich, die ich immer zum k..... finde.

Der bestellte Graue Burgunder war annehmbarer Standard. Der Preis dafür orientierte sich aber an einem Spitzenwein. 0,20l zu 5,80€ ist schon für diesen Wein eine Wucht! Da er mir schmeckte, war der Preis also vernachlässigbar.
Auf der Zeitung die Speisekarte. Natürlich den Wanderern huldigend, aber durchaus auch dem Speisenden entgegenkommend. Jeder wird hier das finden was er sucht. Wild oder Lamm. Kuchen oder Eis. Preise etwa 10% höher als ortsüblich ( entspricht der exponierten Lage) aber absolut tolerierbar und völlig in Ordnung) 
Ich bestellte: Hähnchenbrust mit Obst und Käse gratiniert mit Kroketten und Salat zu 13,80€
Das Besteck wurde mit einer billigen Papierserviette gebracht.( eine bessere Qualität der Serviette macht bestimmt mehr her und kostet nicht die Welt)
Der Beistellsalat: . Toll klein geschnitten und nicht nur die obligatorischen Blätter. Sehr vielseitig. Was ich gut fand, war unten mit Essigmarinade und oben das Grünzeug mit Dressing.
Das Hauptgericht: Das erste: Heiße Teller! Auch das scheint in der heutigen Gastronomie ein Mangel zu sein. Eine große Portion TK Kroketten. Hähnchenbrust in der Menge völlig ausreichend. Qualitätsmäßig ist hier ja kaum was falsch zu machen. Durch das gratinieren kam leider der Fruchtgeschmack der Auflage etwas zu kurz. Immerhin war der benutzte Käse gut  im Geschmack. Darf ich eine kleine Bitte äußern? Reichen Sie doch unaufgefordert Salz- und Pfeffermühle beim servieren dazu. Hier hätte frisch gemahlener schwarzer Pfeffer wieder einmal Wunder bewirkt. Alles in allem, ein gutes Essen. In jeder Beziehung!

Ein Stichpimpulibockforcelorum zu 2,30€ rundete das Essen ab.
Der Kaffee war gut 1,90€
Ich war wieder einmal belehrt worden. Gehe nie von Vorurteilen aus. Erst probieren und dann meckern. Das war hier nicht der Fall. Es war viel besser als ich erwartet hatte. Sollten sie hier ihr Auto abgestellt haben können sie ruhig eintreten. sie werden  nicht abgezockt! 

Eines hatte mich persönlich gestört. In der Blumenschale der Stützsäule saß ein totes Tier. Ich weiß nicht die Rasse, denn ich bin ein Städter. Aber es schaute, mit seinen spitzen Zähnen unentwegt auf meinen Teller. 
Im Herbst komme ich wieder. Dann suche ich mir aber einen anderen Platz.

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