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Freitag, 25. Juli 2014

Viechtach: Akropolis



Aus meinem Fundus! 

Mir war heute so nach...... sagen wir mal feurigem, kalorienreichem, satt machendem.
Da bietet  sich hier der " Grieche" an. 
O-Ton: "der beste Grieche in Viechtach." 
Dem kann ich, ohne nachzudenken, sofort zustimmen. Es gibt nämlich keinen anderen hier.

So richtig mal schwelgen. Nur um es vorweg zu nehmen: die Griechischen Staatsfinanzen sind am A....... und hier war es nicht besser.

Fangen wir mal an:
Genau noch  die  dustere Bude wie ich sie schon einmal erlebt habe. Dunkles Holz. 15 Watt Glühbirnen über den Tischen. Abgedunkelt mit Tiffanyschirmen. Der einzige Spot im Raum richtet sich auf das Segelschiffmodell an der Wand. Da die Speisenkarte noch in vergilbten Plastikhüllen steckt, sehr schwer etwas genau zu lesen. Oder ist das gewollt?

Auf allen Tischen stehen diese Ölbrenner. Keiner ist angezündet,  dafür aber drei Stück hinten auf der Anrichte. Ich betrachte es als guten Willen.

Des weiteren stehen auf den Tischen eine Duo Flasche Essig/Öl und die obligatorischen Streuer mit dem undefinierbaren Inhalt. Ich habe nicht probiert, aber wenn in der Flasche Olivenöl ist, dann ist meines , was ich zu Hause habe ( ich brauche privat nur Grieschiches Öl) eine Offenbarung. 

Die Speisenkarte ist seeehr vielseitig. Bei genauerem hinschauen merkt man, das die Veränderung einer Beilage gleich ein neues Gericht darstellt. ( kenne ich vom Chinesen) 

Erst mal tut sich nichts. Dieser Zustand wird sich im laufe des Abends auch nicht wesentlich verändern. Es sind, außer mir, noch 3 Personen anwesend.

Dann der Service. Ein Mann  mittleren Alters. Wenn er präsent ist, erfüllt er seine Pflicht. Nur man sieht ihn selten.

Die Getränkebestellung  nimmt aber eine jüngere Dame an. Dachte so bei mir. Wenn das Essen auch so ist, ist der Abend gerettet. Träumen kann man doch. Oder?

Retzina 0,25l zu 3,10€. Zum Preis kann man  nichts  sagen, vielleicht aber zum Wein. Doch lassen wir das.

Ich bestelle dann einen  Balkan Spieß zu 10,50€ einschl. Beistellsalat. Preis wieder einmal  sehr gut.

Da ich Langeweile habe, hole ich mir von der Anrichte eine Speisenkarte. Blättere drin. Der Service  kommt zufällig vorbei. Schwups war die Karte wieder weg. Lieber Herr, ich hatte vorher schon reingeschaut, ich kannte sie, da waren keine Geheimnisse mehr drin.

Nach einer geraumem Zeit ( 4 Gäste!)  kommt der Salat. Was soll man dazu sagen? Standard mit Essig/Öl Dressing. Ich bezweifele auch hier Olivenöl. Ist aber auch nicht vorgegeben. Nur bei einem Griechen?

Der Salat steht auf dem Tisch. Ich nehme gerade mein Werkzeug zur Hand, da kommt auch schon das Hauptgericht. Ist ja o.k. denn es ist schließlich ein Beistellsalat.

Auf dem Teller ein undefinierbares etwas.
Fangen wir mit dem Gemüse an. Erbsen und Möhren aus der Dose. Grüne Bohnen aus den Glas. Hallo, wir haben Sommer und Gemüsezeit! Die Pommes waren große frittierte Kartoffelwedges. ( hier muß ich persönlich zurückstecken, denn ich liebe, weil ich aus der Belgischen Grenzregion komme, kartoffelige Fritten) aber, schmecken müssen sie. Etwas Tellisherrypfeffer grob drüber, und man hätte sie so essen können.

Daneben dann Reis. Er sah aus wie Djuvek Reis, war aber keiner, sondern Reis ohne jeden Geschmack, dafür aber rot gefärbt.

Doch halten wir uns nicht an Kleinigkeiten auf. " Balkanspieß" von Spieß keine Spur!

Dan war da eine Emulsion, die entsteht wenn man Käse zerlaufen läßt. Darin eingebettet waren Champignon aus dem Glas. immerhin hat man sich mit der Käsemenge sehr zurückgehalten.

Dann kamen 3 Stück würzige Paprikascheiben. Die aus dem Glas in der Feinkosttheke die man kauft wenn man Besuch hat. Und.... Tratra , 3 Scheiben Essiggurke. Und nun kein Flachs. Das war das beste am ganzen Essen. Hätte ich nur ein paar Essiggurken bestellt, wäre ich glücklicher geworden.

Und nun der Clou. Habe ich heute gelernt. Was drauf steht, muß nicht drin sein.
Es lagen drei dünne Scheiben Fleisch auf dem Teller( unter dem Gerümpel) kurz angebraten. Nur wo war der Spieß? 

Wäre ja alles noch erträglich gewesen, wenn es noch den Pfiff im Geschmack gehabt hätte. Den Staub aus den Gläsern wollte ich nicht, den Service für eine Mühle zu fragen war wegen Abwesenheit leider nicht möglich.

Immerhin war es so neutral im Geschmack, das ich beruhigt meinem Hund was in die Serviette wickeln konnte um ihm draußen eine Freude zu machen. Es sollte wenigstens einer Spaß am Essen haben.

Ich erwischte wieder einmal den Service. ( man muß eben auf Draht sein)  " bitte eine Tasse Kaffee" Kostet:1,90€. 

Nach einer geraumen Zeit, ich erwog langsam zu gehen, wurde ich unterrichtet: " Der Kaffee kommt bald, wir müssen erst die Maschine anheizen" ?????????????????

Nun, ich bekam dann auch bald einen. Das Milchdöschen wurde zwar nachgereicht nachdem ich halb ausgetrunken hatte, aber sie kamen. Neben der Tasse war eine Folie mit einem Schokoladentäfelchen. Guter Tip von mir an die Küche. Bitte nicht auf den Herd legen.Schokolade hat die Eigenschaft bei Hitze zu schmelzen und dann kann man sie nicht mehr genießen, sondern höchstens alles versauen.

Die junge Frau kam um neuen  Gästen die Karte zu bringen. Die beste Gelegenheit die Rechnung  zu erbitten.

Ich habe dann 10 Minuten auf das Display schauen können, das meine Endsumme 18,60€ betrug, nur leider war wieder mal Abwesenheit angesagt. Für mich war das wichtig, denn mein Parkschein war schon überzogen.  Eindreiviertel Stunden hat diese ganze  Prozedur gedauert. Und das bei 4 Gästen insgesamt! 

Fazit:
Hier wurde mir die ganze Griechenlandkrise in ihren Ursachen und Auswirkungen bewusst.
Meine Ansprüche an Essen und Service sind beileibe nicht hoch. Wer mich im Laufe der Jahre kennen gelernt hat weiß das, aber hätte ich mir beim Metzger an der Ecke ein paar Weißwürscht und ne Semmel geholt, wäre ich glücklicher gewesen.

Gut, andere Menschen , andere Erwartungen, andere Befriedigungen. Ich war nicht zufrieden. Trotzdem habe ich , mit Hilfe meines Hundes, den Teller leer gemacht. Schließlich war mein letztes Essen 10 Stunden her. Ansonsten..........

Es kam der Service auch während der ganzen Abwicklungsphase des Essens nie in meinen Blickwinkel, geschweige denn eine Nachfrage. Ich hätte, um des lieben Friedens willen auch geschwiegen, den eklatante Klagen hatte ich ja nicht. Es war eben wie im Mutterland. Die Summe aller Kleinigkeiten war Sch........

( Dieses geschah im Jahre 2013. es ist sehr gut möglich, das ich einen schlechten Tag erwischt hatte bzw. es jetzt sich wesentlich verbessert hat. Es war eben damals von mir eine Momentaufnahme) 

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