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Mittwoch, 8. Oktober 2014

Restaurant - Kritik (14)


Meine Betrachtungen gehen hier zu Ende.
Ich könnte noch vieles aufzählen was mir so auffiel.

Nun ist man gesättigt ( oder auch nicht ) auf jeden Fall fertig mit dem Abenteuer : Restaurantbesuch.

Alles georderte hat seinen Weg an den Tisch gefunden.
Der Rest des Getränkes ist noch im Glas.
Sie lehnen sich zurück.
Und schwups, wie an einer Sprungfeder, steht der Service neben einem.( auch wenn sie den ganzen Abend Mühe hatten das er den Getränkenachschub aufrecht erhielt.)

Wenn sie Glück haben.......
Nein, sie haben es nicht.
Die Frage " möchten sie noch was trinken?" 
Bedeutet zweierlei.
Wenn ja, bitte fix. Bei Dir ist nichts mehr zu holen. Du bist eh fertig. Du blockierst den Tisch für nachfolgende.
Und zum anderen ( wenn sie den Abrechnungsblock nicht schon unter der Schürze in der Hand hat ) erwartet sie das auch nicht im Ernst.
Sonst wäre längst das Angebot auf Kaffee oder Dessert erfolgt.

Das Bezahlen ist auch eine zwiespältige Methode.

Die 1.) 
Es wird im Kopf recherchiert. Was wurde hier geliefert ? Was kostet das ? Der Block hat dann nur ein paar Zahlen ohne Inhaltsangabe.  Das Gehirn rechnet und der Schmierzettel mit ein paar sinnlosen Zahlen, aber vor allem der Endsumme !! liegt vor ihnen. ( wenn es ganz  doll kommt, sind es mehr Hieroglyphen statt Zahlen. )
Nachrechnen? Fehlanzeige. Sie müssten dazu wissen was da steht und die Preise kennen.
Grenzenloses Vertrauen zu einem/r Unbekannten ist angesagt.
( wie vorher schon zu einem Koch ) 
Das das nie in die Steuer geht ist Ihnen doch klar. Wie auch?  

Die 2.)
Der Service geht an die Kasse, es rattert, und sie dürfen zahlen. Während ihnen der Zettel hingelegt wird, ist der Blick schon am nächsten Tisch.
 Das Trinkgeld ist längst als Selbstverständlichkeit angenommen.

Die 3.)
Diese, immer öfter praktizierte, ist für mich das absolute " no go "  und ladet mich nicht zum wiederkommen ein.
Das beginnt schon mit der Bestellaufnahme.
Sie reden, ( eine Beratung findet nicht mehr statt ) der Service tippt mit seinem Stift auf einen kleinen schwarzen Kasten.
Fertig? 
Gut, umdrehen und zum nächsten Tisch. Irgend ein anderer dienstbarer Geist, stellt ihnen im Laufe des Abends das bestellte vor die Nase. 
Und so ist es auch zum Schluss.
Der Sprache nicht mehr mächtig, hält man ihnen einen kleinen Kasten vor die Nase, auf dem Display, so sie es denn erkennen können, steht eine Summe, und die haben sie zu berappen.
Toll, was Technik alles kann.
Vor allem , wenn die Zahlende eine ältere Dame ist, für  die das Internet Zauberwerk ist und sie ihre Brille nicht auf der Nase hat.

Ich bin ein Technikfreak. Aber das ist so etwas von unpersönlich, das ich am liebsten wieder das Essen zurückgeben und diese " Gastlichkeit" panikartig verlasen möchte.

Auch die saublöde, nie ernst gemeinte oder irgend jemanden interessierende Frage: " Hats geschmeckt" ruft bei mir jedesmal einen Würgereiz hervor.
Oft verspüre ich das Verlangen laut: " Nein " zu sagen.
Was denken sie denn wer sich das wagt, auszusprechen? 
Man erwartet aber auch gar keine Antwort von ihnen.
Es ist eine nichts sagende Floskel.
Also völlig überflüssig. 

Warum nicht ganz einfach:
" Waren sie zufrieden?" 

Quintessenz für mich.
Ich denke mal, das, ehe man jeden Ausländischen Mist nachäfft oder in die Deutsche Sprache integriert, sollte man erst einmal lernen was überhaupt in unsere Sprache die folgenden einzelnen Worte bedeuten.

Gastlichkeit
Freundlichkeit.
Ehrlichkeit.
Hilfsbereitschaft.

Ein Dienstleistungsgewerbe erfüllt eine Dienstleistung.
Diese wird bezahlt und honoriert.
Aber bitte auf Augenhöhe ALLER daran beteiligten.
Das Personal ist nicht dem Gast untertan. 
Der Gast aber auch nicht derjenige an dem das Personal seinen  Frust abbauen kann.
Und für den Wirt, ist der Gast nicht die immerwiederkehrende sprudelnde Quelle von Geld mit denen er seine Hobbys finanzieren kann.

Wenn man das beherzigt, sind auch ALLE  zufrieden .

Wie wäre es denn wenn wir alle zusammen versuchen würden, das zweitschönste auf der Welt, für jedem zu einer Freude für ALLE zu machen?

Vielleicht müsste ich dann nicht immer, die sich  selbst in den Asch beissenden muffigen Gesichter  an den Tischen links und rechts von mir sitzen sehen.
Denn die sind für mich, das grösste Übel und verderben mir das schönste Essen.

Fazit:
Zwischen Wünschen, Vorstellungen, Selbstverständlichkeiten und dem Vorgefundenen und Gebotenem liegen meist Welten.
Die Realität sieht meist ganz anders aus.
Man muss sie halt mit einem wehleidigen Lächeln zur Kenntnis nehmen.
Ob die Folgen dann immer zu Gunsten der Gastronomie ausgehen, wage ich zu bezweifeln.

Leute:
Das Leben ist schön. 
Und mit gutem Essen noch schöner. 
Versuchen wir doch beim Essen wenigstens die Maske des glücklichseins uns über zu stülpen.
Wir lassen uns doch alle gern zum träumen verführen.

Warum fällt sogar das träumen noch so schwer?





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